Unsere Pfarrgemeinde St. Maria v. hl. Rosenkranz

Unsere Pfarrgemeinde  liegt im Städtedreieck Hannover-Hamburg-Bremen, mitten in der Lüneburger Heide. Insgesamt leben in unserem Pfarrgebiet ca. 3900 Katholiken.

Die Pfarrei besteht seit dem 6. November 2006 in der heutigen Form. Damals wurde die ehemals selbstständige Pfarrgemeinde St. Ansgar Schneverdingen aufgelöst und der Pfarrei St. Maria v. hl. Rosenkranz Soltau zugeordnet. Die Kirche St. Marien wurde zur Pfarrkirche bestimmt, St. Ansgar in Schneverdingen ist eine sogenannte "Filialkirche".

Zu unserer Pfarrgemeinde gehören die Städte Soltau und Schneverdingen sowie die Gemeinden Bispingen, Neuenkirchen und Wietzendorf mit den jeweils zugehörigen Ortschaften.

Das Gemeindeleben unserer Pfarrei ist durch die große Fläche und die Zahl der zugehörenden Städte und Gemeinden  nicht ganz einfach. Aktivitäten verschiedener Art finden sowohl in Soltau als auch in Schneverdingen statt. Regelmäßig werden in beiden Kirchen Gottesdienste gefeiert.

Wichtig ist in der Diaspora die ökumenische Verbundenheit: In Soltau gehören wir zur ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen), in Schneverdingen zur "Ökumenischen Stadt-Runde Schneverdingen). Hier werden in geschwisterlicher Gemeinschaft  Gottesdienste gefeiert  und Projekte geplant und durchgeführt.


 

Geschichte St. Marien:

Ganz weit zurück reicht der Ursprung der katholischen Kirche in Soltau. Bereits ab 1197 ist von einer Pfarrei die Rede, schon 1408 wird eine „Kirche der Jungfrau Maria in Soltau“ erwähnt.

Die jüngere Geschichte der Pfarrgemeinde beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Auf Schloss Kettenburg bei Visselhövede war ein Hausgeistlicher tätig, der als Seelsorger die Betreuung der weit verstreut wohnenden wenigen Katholiken im heutigen Landkreis Heidekreis übernommen hatte. Direkt in Soltau wurden im Jahre 1901 in einer Gartenlaube in der Wilhelmstraße  die ersten Gottesdienste gefeiert. Im Jahre 1902 wurde in Soltau eine „Missionsstation“ errichtet, die erst im Jahre 1956 zur Kuratiegemeinde und schließlich am 1. Januar 1962 zur selbstständigen Pfarrgemeinde erhoben wurde.

Die Zahl der Katholiken wuchs, weil viele polnische Saisonarbeiter in die Gegend kamen und in Soltau die „Offiziers- und Reitschule“ errichtet worden war.

Im Jahr 1912 wandten sich die Soltauer Katholiken an Bischof Bertram und baten um den Bau einer kleinen Kapelle. Der Bischof autorisierte den Kauf eines Grundstückes an der Wiesenstraße auf den Namen des Bischöflichen Stuhls.

Im Jahre 1914 wurde der Grundstein für die St.-Marien-Kirche gelegt, die ein Jahr später, am 11. Oktober 1915, geweiht wurde.

In den 1930er Jahren fiel der Pfarrei Soltau die Aufgabe zu, auch die Walsroder Katholiken seelsorgerisch zu betreuen. Auch für die katholischen Arbeiter der Firma Wolff & Co. in Bomlitz wurden Gottesdienste gefeiert.

In den Nachkriegsjahren vervielfältigte sich die Zahl der Katholiken in Soltau durch den Zustrom von Flüchtlingen, hauptsächlich aus Schlesien und Ostpreußen.

1955 zählte die katholische Gemeinde Soltaus insgesamt 1225 Gläubige, davon 75 in Bispingen, 60 in Hützel und 120 in Wietzendorf (für Schneverdingen und Neuenkirchen liegen keine Zahlen vor). 1956 wurde Soltau eine selbstständige Kuratiegemeinde. Mit Wirkung vom 1. Januar 1961 erhob Bischof Heinrich Maria Janssen die Gemeinde zur Pfarrgemeinde und St. Marien erhielt den Rang einer Pfarrkirche.

Zum 1. Januar 1964 wurde die bis dahin zu Soltau gehörende katholische Gemeinde in Schneverdingen zur selbstständigen "Pfarrgemeinde St. Ansgar" ernannt.

Mit wachsender Zahl der Gläubigen und durch den zunehmenden Tourismus erwies sich die St.-Marien-Kirche im Laufe der Zeit als zu klein. Es wurde geplant, ein neues und größeres Gotteshaus zu bauen. Dafür musste die alte Kirche abgerissen werden – eine Entscheidung, die nicht leicht fiel und viele Gemeindemitglieder mit Wehmut erfüllte. Am 8. September 1974 begann der Abriss. Bereits am 12. April 1975 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. März 1976 die feierliche Weihe der neuen Kirche. Der Glockenturm der alten Kirche konnte jedoch erhalten bleiben.

 

Quelle: Chronik St. Marien 2001 (Astrid und Dr. Günter Lippke)


Geschichte St. Ansgar:

Bis zur Vertreibung aus dem Osten lebten nur sehr wenige Katholiken in Schneverdingen. Um das Jahr 1938 kam etwa alle vier Wochen Pastor Christ von Soltau nach Schneverdingen und feierte im evangelischen Kirchensaal die Hl. Messe.

Ab 1945 wurden die ersten Vertriebenen in Schneverdingen und Umgebung untergebracht. Im Mai 1946 kam ein ganzer Transport Heimatvertriebener aus dem Kreis Grottkau ins Lager Reinsehlen. Etwa 1000 Katholiken hatten dort nun in einer Baracke regelmäßig Gottesdienst, zu denen auch die Vertriebenen aus den umliegenden Orten kamen. Regelmäßig wurde auch im evangelischen Kirchensaal der Gottesdienst gefeiert. 1950 löste man das Lager Reinsehlen auf, die Menschen bekamen neue Heimatorte.

Da es sich herausstellte, dass eine größere Zahl Katholiken in Schneverdingen blieb, wurde Pastor Voß in Soltau von der Diözese mit dem Kauf eines Hauses und Grundstückes beauftragt. Im Jahre 1953 konnte er nach vielen Schwierigkeiten das Haus Feldstraße 10 in Schneverdingen als ersten Mittelpunkt für die zu bildende katholische Gemeinde erwerben.

Bald entstand der Wunsch, ein eigenes Gotteshaus zu bekommen. Am 9. Mai 1953 gründete man den Kirchbauverein, um dieses Ziel zu erreichen.  Es war ein langer und harter Weg zur eigenen Kirche. Am 21. September 1962 war dann endlich das Richtfest, am 29. September die Grundsteinlegung der Kirche.

Am 3. August 1963 wurde die Kirche von Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht. Sie wurde dem Hl. Ansgar gewidmet. Zum 1. Januar 1964 wurde die katholische Gemeinde Schneverdingen zur selbstständigen Pfarrei ernannt.

 

Geprägt wurde und wird die Pfarrei nicht nur durch die hier ansässigen Katholiken. Die Gottesdienste werden auch gerne von den zahlreichen Touristen besucht, die hier im Herzen der Lüneburger Heide Erholung suchen.

 

Anfang der 1990er Jahre gründete die Ordensgemeinschaft der "Kleinen Schwestern von Bethlehem" in Neuenkirchen ein Kloster. Bischof Josef Homeyer stellte eine großbäuerliche Villa mit entsprechenden Nebengebäuden zur Verfügung. Jedoch ergab  sich bald , dass die Lage nicht optimal war für die Spiritualität der Schwestern in strenger Abgeschiedenheit. So fanden die Schwestern schließlich im Gutsdorf Wollstein im Bistum Fulda eine besser geeignete Lage für ihr Kloster.

Zwischenzeitlich bildeten die Pfarrgemeinden Soltau, Munster und Schneverdingen eine Seelsorgeeinheit. Mit Wirkung vom 6. Nov. 2006 wurde die selbstständige Pfarrgemeinde St. Ansgar aufgelöst und wieder der Pfarrgemeinde St. Maria v. hl. Rosenkranz Soltau zugeordnet.

Quelle: Chronik St. Ansgar/unbek. Verfasser*in